Cafe International

 

Ende 2014 kamen die ersten Flüchtlinge nach Waghäusel. Das war für die AWO Anlass,diese Menschen zu einem gemeinsamen Abend im AWO-Haus einzuladen. Zum einen, damit sie aus den beengten Verhältnissen der Container mal herauskommen, zum anderen um zu hören, welche Sorgen und Nöte die Menschen haben.

An diesem Abend fing man an, gemeinsam einen Termin zu planen mit Fotos, Tanz, Musik und natürlich Essen aus Syrien. Und wer an diesem Tag nicht da war, hat echt was verpasst.

Es wurde bis in die frühe Nacht hinein gegessen und getanzt, so dass der Schweiss in Strömen floss. Da es nicht bei diesem einen Abend bleiben sollte, rief der AWO Kehrwisch das Café International ins Leben. Mit Unterstützung vieler Ehrenamtlicher ist es gelungen, ein gut besuchtes Café einzurichten. 2015 nun erfolgreich gestartet, treffen sich jeden 2. Freitag Menschen aus der Gemeinschaftsunterkunft mit Waghäuseler Bürgern, um gemeinsam ein paar schöne Stunden zu verbringen. Meistens wird gespielt, gekocht, getanzt oder auch nur im Internet gesurft.

Was uns dabei auszeichnet sind die niedrigen Preise ( Kaffee 40 Cent, Cola,40 Cent, Apfelsaft 30 Cent und Tee sogar 0 Cent) und das kostenlose W-LAN, das wir neu installiert haben.

Den Keller im AWO-Haus bauen wir momentan zu eine Betätigungsstätte aus. Zum einen soll ein Reparatur-Keller das AWO-Café ergänzen und desweiteren stehen schon zwei gespendete Kickerkästen und bald eine Tischtennisplatte im Raum, um sich in der Freizeit kostenlos zu betätigen. Für diese Einrichtung wurden wir im letzten Jahr mit dem 1. Preis der Sozialstiftung der AWO Baden e.V. ausgezeichnet für unsere aktive Mitarbeit bei der Integration der Flüchtinge. Momentan sind die Mitarbeiter des Cafés aktiv dabei, auch Waghäuseler Bürger (Einheimische), denen es nicht so gut geht, ins Café zu bringen, um Sozialkontakte herzustellen und sich ihrer Sorgen anzunehmen.

 

Bericht von Kurt Klumpp.

 

Viele reden von der Integration unserer ausländischen Mitbürger – die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Waghäusel bietet praktische Hilfen an. Im Februar 2016 öffnete der Waghäuseler Sozialverein in seinen Räumen in der Wiesentaler Schanzenstraße erstmals das „Cafe International“. „Wir wollten von Anfang an den in der Großen Kreisstadt untergebrachten Asylbewerbern die Möglichkeit geben sich zu treffen und mit der Waghäuseler Bevölkerung in Kontakt zu treten“, nennt Susanne Woll die Motivation zur Gründung des offenen Treffs.

Die SPD-Stadträtin ist zusammen mit Sarah Langmesser die Hauptverantwortliche für das „Cafe International“. Bei den regelmäßig stattfindenden geselligen Treffen werden Speise und Getränke zu günstigen Preisen angeboten. Ein Glas Cola kostet 40 Cent und das Glas Mineralwasser nur die Hälfte, während Kaffee und Tee sowie kleine Snacks kostenlos sind. Längst ist das Cafe ein Treffpunkt für alle. Geöffnet ist das „Cafe International“ alle vier Wochen in Verbindung mit einem Event.

Die jüngste Veranstaltung war Ende September ein Bayrischer Abend. Die Einladungen wurden zuvor an die Bewohner der Waghäuseler Gemeinschaftsunterkunft und der Anschlussunterbringung verteilt und das Treffen im städtischen Mitteilungsblatt bekannt gemacht. Die Erwartungen wurden voll erfüllt, wobei schon am frühen Abend alle Tische im AWO-Haus besetzt waren. Pia Scheurer und Karin Liebe hatten alle Hände voll zu tun, damit die Gäste mit bayerischen Spezialitäten wie Weißwürste, Radi, Obazda und Brezeln versorgt werden konnten. Auch gab es Weißbier und Radler. Die muslimischen Gäste bevorzugten jedoch Rindswürste.

Einige der Besucher waren im bayrischen Dirndl- oder Lederhosen-Outfit erschienen und sorgten bei den ausländischen Gästen für Heiterkeit. Anwesend war auch eine große Gruppe behinderter und nicht behinderter Bewohner des Jakob-Giesser-Hauses, die ebenfalls viel Spaß hatten. Nach der Begrüßung durch Susanne Woll mit einem herzlichen „Prosit auf die Gemütlichkeit“ wurde bei bester Stimmung getanzt und zum Abschluss eine Riesen-Polonaise durch das ganze Haus gemacht. Schade findet Susanne Woll, dass nur wenige Waghäuseler Mitbürger das Angebot des „Cafe International“ annehmen. „Vielleicht müssen wir den Menschen noch klar machen, wie vielfältig die unterschiedlichen Kulturen sein können und wie toll es ist, gemeinsam zu feiern“, sagt Susanne Woll und gibt zu verstehen: „An den Preisen kann es nicht liegen“.

 

Familienzentrum im AWO-Haus

Öffnungszeiten: Zur Zeit geschlossen

Infos: Susanne Woll, Mobil 0171 8100 657